Beschreibung |
Das FSV-Planungsseminar widmet sich im Jahr 2022 dem Thema Verkehrsmodelle. Diese sollen das Verkehrssystem bestmöglich und allumfassend abbilden, aber auch die Konsequenzen von Interventionen oder Entwicklungen darlegen können. Dadurch schaffen sie eine Grundlage für voraussehendes Planen und Steuern des Verkehrssystems in eine gewünschte Richtung. In den letzten Jahrzehnten ist jedoch zu beobachten, dass das Verkehrssystem komplexer wird, neue Mobilitätsformen, neue Mobilitätsangebote sind entstanden, aber auch neue Lebensstile und neue Strategien zur Steuerung des Verkehrssystems. Verkehrsmodelle müssen diese Entwicklungen berücksichtigen können, um zukunftsfähig zu sein. Durch den technischen Fortschritt ergeben sich auch bei Verkehrsmodellen neue Möglichkeiten. Leistungsfähigere Computer, genauere und umfangreichere Informationen ermöglichen in diesem Feld Weiterentwicklungen. Das kann durch die Verfeinerung oder Verbesserung der bestehenden Modelle, aber auch durch gänzlich neue Ansätze der Modellierung des Verkehrssystems erfolgen. Darauf aufbauend möchten wir im heurigen Seminar die Konsequenzen, Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung in der täglichen Praxis mit ihnen diskutieren. In gewohnter Weise wird diese zwei Halbtage dauernde Veranstaltung aus einem Mix aus Impulsvorträgen und darauf reflektierenden Workshops und Gruppendiskussionen bestehen, dieses Jahr wieder in Kooperation mit der Stiftungsprofessur Digitalisierung und Automatisierung im Verkehrs- und Mobilitätssystem an der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU). Es soll ausreichend Zeit zum Gedankenaustausch innerhalb des offiziellen Programms, aber auch abseits davon vorhanden sein.
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Inhaltsangabe |
Zum Stand der klassischen Verkehrsmodelle in Österreich
- Der aktuelle Stand zur Überarbeitung des Verkehrsmodells Österreich (VMÖ)
Thomas Spiegel, BM für Klimaschutz, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
- Aufbau eines gemeinsamen Verkehrsmodells für das Land Tirol und die Stadt Innsbruck
Ekkehard Allinger-Csollich, Amt der Tiroler Landesregierung
neue Modellansätze
- Systemdynamische Modelle zur Unterstützung strategischer Planungen
Astrid Gühnemann, Institut für Verkehrswesen, BOKU
- ABM – Aktivitäten- und agentenbasierte Verkehrsmodelle
Martin Fellendorf, Institut für Straßen- und Verkehrswesen, TU Graz
Internationale Beispiele
- Bewertung des transportpolitischen Nutzens verschiedener Konfigurationen von aktivitäten-/agentenbasierten Modellen in Schweden
Gunnar Flötteröd, Universität Linköping und nationales schwedisches Forschungsinstitut für Straßen und Verkehr
- Agentenbasierte und längsschnittorientierte Modelle für neue Mobilitätsformen – Die MOIA Begleitforschung in Hamburg
Martin Kagerbauer, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- Anwendungsbeispiele für Verkehrsmodelle, Möglichkeiten und Herausforderungen
Thomas Haupt, Senozon AG
Nationale Anwendungsfälle
- Datengetriebene Mobilitätserhebung als Grundlage für Modelle und Planung
Markus Streibl, Invenium Data Insights GmbH
- Modellierung für die integrierte Mobilitätsplanung
Paul Rosenkranz, Austrian Institute of Technology GmbH (AIT)
- Nachfragemodellierung des Urlaub- und Freizeitverkehrs im Projekt Tschirganttunnel
Florian Koppelhuber, Trafility GmbH
Workshop Diskussion in moderierten Kleingruppen:
- Nutzen und Schwächen der aktuellen Verkehrsmodelle in der Praxis?
- Meine Erfahrung im Arbeitsalltag: Welche Anforderungen habe ich an ein Verkehrsmodell? Werden diese Erwartungen erfüllt?
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Zielgruppe |
- PlanerInnen
- WissenschaftlerInnen
- EntscheidungsträgerInnen
- Lehrende
- Sachverständige
- Personen aus Verwaltung, Politik, Verkehrsunternehmen, Ingenieurskammer, Universitäten, Fachhochschulen und HTL
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